Versuch, das Rauchen aufzugeben

Sonntag, 25. April 2010

Teil 5

Gestern war es hart, zu ersten Mal. Abends fand die lange Nacht der Museen statt. Es war schönes Wetter, die Stimmung war toll und ein paar schöne Ausstellungen habe ich auch gesehen. S. konnte sich leider nicht aufraffen, aber die Rauchversuchung begegnete mir in anderen Freunden. Reden, Bier trinken, weiterziehen um sich später am selben Ort wieder zu treffen. Der Ort war ein Bierstand meines Stammlokals. Alles überzeugte Raucher dort. Mir wurden Biere spendiert. Wie gerne hätte ich eine geraucht. Aber ich habe widerstanden. Es war hart und mein Mantra funktioniert unter Alkoholeinfluss nicht so gut.
Aber ich bin mit einem guten Gefühl aufgewacht, ich bin stark geblieben.
Interessant ist, dass ich nach dem Frühstück überhaupt nicht mehr ans Rauchen denke. Noch vor einer Woche konnte ich es kaum erwarten, endlich die erste Zigarette zu rauchen. Obwohl die mich jedes Mal um Stunden zurückgeworfen hat.
So, und gleich drehe ich wieder ein paar Runden im Park.

Samstag, 24. April 2010

Teil 4

Den Abend in der spanischen Raucherstube habe ich gut überstanden. S. hat den Aschenbecher vollgequalmt, an den Nebentischen wurde ebenfalls überall geraucht. Ich habe ein paar mal an meinem Nikotinmundstück genuckelt und alles war gut. Auch den Absacker im Stammlokal, in dem um diese Zeit auch immer geraucht wird, habe ich gut, und ohne Schwäche, zu mir genommen. Alles prima soweit. Bin selbst überrascht.
Und ich war gestern wieder laufen, 12 langsame Kilometer. Laufen und Rauchen verträgt sich nicht. Ich muß wieder dahin kommen, wo ich letztes Jahr im Sommer schon mal war, bei 30 – 50 km in der Woche. Das hilft auch, die drohende Gewichtszunahme in Grenzen zu halten.

Freitag, 23. April 2010

Teil 3

Ich habe besser geschlafen als die letzten beiden Tage. Bin nicht zu früh aufgewacht.
Morgens huste ich fast nicht mehr. Ein schneller Erfolg.
Gestern war ein Tag gespannter Aufmerksamkeit und Aktivität. Fühle mich fast schon hyperaktiv. Am Abend Bier trinken. Alkohol schlägt deutlich heftiger und schneller an. Erfreulicherweise gab es auch gestern nicht das drängende Bedürfnis nach einer Zigarette. Bin mit Nicorette gut durch den Tag gekommen.
Heute Abend wartet allerdings eine große Herausforderung und Versuchung auf mich. S. und ich gehen ins Kino. Diese freitäglichen Kinobesuche haben eine gewisse Tradition und laufen immer gleich ab. Am frühen Abend in ein, um diese Zeit noch leeres, Kino. Danach geht’s zum Essen beim Spanier. S. ist eine begeisterte und überzeugte Raucherin. Wir gehen nicht wegen des Essens oder Trinkens zum Spanier, beides ist mittelmäßig, nein, wir gehen dort hin, weil er einen Raucherraum hat. Bei früheren Rauchentwöhnungsversuchen bin ich oft schwach geworden, wenn ich mit S. zusammen war. Mal sehen, wie ich den Abend überstehe.

Donnerstag, 22. April 2010

Teil 2

Jetzt habe ich bereits zwei rauchfreie Tage hinter mir. Gestern war es nicht sehr spektakulär. Keine Spur von Euphorie, nirgends. Allerdings eine seltsame Aufmerksamkeit, nervöse Wachheit, ja, auch Gereiztheit.
Am Nachmittag hatte ich eine etwa 1 ½ - stündige Besprechung. Danach hätte ich sehr gerne eine geraucht. Mein Mantra musste dann seine Aufgabe erfüllen, was es auch tat. Autosuggestion hat geholfen. Beim Bier danach hingegen war, dank Rauchverbot, alles wie immer. Ich war ja schon als aktiver Raucher ein Freund des Rauchverbots.
Nach dem Bier, wieder zu hause, hatte ich allerdings den selbstverständlichen Impuls, zur Zigarette zu greifen. Ich musste mich zur Ordnung rufen „Du rauchst nicht mehr“! Statt dessen zog ich am Nicorettemundstück. Mit dem Rauchen aufzuhören gleicht einem Fulltimejob.
In der Nacht wurde ich nicht sehr früh müde, was aber auch an der neuen Nachbarin oben liegen könnte, die allabendlich mit Absätzen übers Parkett stiefelt. Es macht mich wahnsinnig, und ich werde bald etwas sagen müssen. Ich bin gegen 1 Uhr ins Bett gegangen und konnte nach kurzer Lektüre auch gut einschlafen. Allerdings war ich sehr früh wieder wach, es war noch dunkel. An Schlaf war nicht mehr zu denken.
Heute morgen dachte ich nach dem Frühstück erst gar nicht an die Nikotinkapsel. Ein gutes Zeichen. Und ich steckte 2 € in die leere Kaffeedose für zwei rauchfreie Tage. Man muß sich schließlich belohnen.

Mittwoch, 21. April 2010

Erneuter Versuch, das Rauchen aufzugeben.

Teil 1

Gestern war es wieder soweit. Am Vorabend hatte ich die Reste des Tabaks geraucht . Gestern morgen war dann keiner mehr da. Dafür stehen in der Ecke schon seit einigen Wochen eine Packung Nicorette Inhaler. Das ist ein Mundstück, in das eine nikotinhaltige Kapsel gesteckt wird. Diese Kapsel gibt angeblich 4 mg Nikotin ab. Bei meinem Zigarettenkonsum empfiehlt der Hersteller den Gebrauch von 6 – 8 Kapseln täglich. Das würde bedeuten, alle drei Tage eine Packung Nicorette zu kaufen. Zigaretten sind billiger, ich begnügte mich mit einer Kapsel. Es reicht, an einem Mundstück rumzukauen und die Illusion zu haben, es springe auch etwas Nikotin dabei raus. Tatsächlich schmeckt es so, als zöge man an einer kalten Pfeife.
Mein Verlangen nach einer Zigarette hielt sich in Grenzen und ich musste das Mantra, das ich mir zurechtgedichtet hatte, nicht einsetzen. Autosuggestion scheint mir wichtig beim Versuch, das Rauchen aufzugeben. Da kann so ein kleines Mantra sehr hilfreich sein. Es hat mir schon mal geholfen. Damals habe ich ein Jahr lang nicht geraucht.
Aber mir ging es total anders gestern, anders als an normalen Rauchertagen. Ich war aufgedreht, teilweise schon regelrecht euphorisiert, fühlte mich voller Energie und Tatendrang. Am Abend habe ich was gekocht und eine Flasche Wein geöffnet. Ich weiß aus Erfahrung, das alles besser und intensiver schmeckt, wenn man nicht raucht. Und ich hatte das Gefühl, es war schon gestern so.
Dann geschah etwas, was mir als Raucher nie passiert ist. Ich wurde um 22 Uhr müde, dabei hatte ich sehr lange geschlafen. Gegen 24 Uhr ging ich dann endlich ins Bett, viel früher als sonst, las noch lange und – konnte nicht einschlafen. Irgendwann ging`s dann doch, aber ich wurde in der Nacht wieder wach. Es war noch dunkel. Gegen morgen schlief ich wieder ein, träumte irgendwas und schlief unruhig noch eine Weile.
Nach dem Frühstück heute morgen gönnte ich mir eine neue Kapsel Nicorette.

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