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Suhrkamp 2
Die Daily Soap um den Suhrkamp Verlag hat sich in eine Weekly Soap verwandelt. Aus der Tagespresse ist das Thema weitgehend verschwunden, hat dafür Platz gefunden in Magazinen und Zeitschriften. So war im Börsenblatt des Deutschen Buchhandels (48-2006) ein zweiseitiges Portrait des Hamburger Investors Claus Grossner zu lesen. Und, mit Verlaub, nach der Lektüre lässt sich gut verstehen, daß der Verlag dessen Engagement mit rechtlichen Mittel zu verhindern sucht. Grossner firmiert unter „Großforschungs- und Informationsbureau“. (Diesen Begriff unterstreicht meine Rechtschreibprüfung, aber, ich kann ja nichts dafür, Grossner will es so). Diese „Bureau“ beschäftigt sich mit nichts Geringerem als WWW (nein, nicht was Sie jetzt denken). Diese drei „W“ stehen für „Wissen“, „Weltethos“ und „Weltzukunft“. Für diese hehren Ziele reicht ein einfaches „Büro“ sicher nicht aus (In Berlin betreibt Grossner übrigens ein „Office“, in der Meinekestraße. Das ist unweit von Suhrkamps Berliner Repräsentanz. Vielleicht trifft man sich ja mal zufällig auf der Straße). Diesen bescheidenen Ansprüchen ordnet Grossner sogar die eigene Bequemlichkeit unter – er verzichtet auf ein Bett, schläft wahrscheinlich im Sessel (soweit vorhanden) oder im Auto (vorhanden). Na gut, die sechs Stunden Schlaf, die er sich gönnt, kriegt man auch irgendwie rum. Die restlichen achtzehn Stunden widmet er sich, tomatensafttrinkend, seinen Zielen, „sehr schnell, sehr präzise“. Kein Zweifel, der Mann will die Welt retten. Diesem Ziel hat er sein Leben untergeordnet, und dieses Leben hat er in 200 (!) blauen Büchern dokumentiert. Ich freue mich schon auf die Gesamtausgabe im Suhrkamp Verlag.
Da Herr Grossner für die „Bunte“ nicht zu sprechen ist, hat sich dieses Magazin (49 – 2006), das sich normalerweise ja nur dafür interessiert, mit wem Boris Becker in die Besenkammer steigt, auf „Spurensuche“ begeben. Da Ulla Unseld-Berkéwicz ebenfalls nicht für die Bunte zu sprechen war, wurden andere gebeten, bei der Spurensuche zu helfen, was allerdings nicht sehr ergiebig ist. Joachim Unseld, der verstoßene Sohn Siegfried Unselds, Bodo Kirchhoff, ehemaliger Suhrkamp Autor und jetzt in der Frankfurter Verlagsanstalt bei Joachim Unseld unter Vertrag, der Theaterregisseur Jürgen Flimm, der einst mit Ulla Berkéwicz, als sie noch der Schauspielerei nachging, inszeniert hat. Ferner Martin Walser, ebenfalls ehemaliger Suhrkamp Autor, dessen, des Antisemitismus verdächtigter, Roman „Der Tod eines Kritikers“ einst ein mittleres Erdbeben bei Suhrkamp auslöste. Walser wundert sich, daß sich noch keine Suhrkamp Autoren in der Sache geäußert hätten. Nun, dies ist geschehen, vor Erscheinen der Bunte. Mehrere namhafte Autoren und Autorinnen haben sich mittlerweile auf die Seite der Suhrkamp Verlegerin (auch dieses Wort unterstreicht meine Rechtschreibprüfung. Sind Verlegerinnen im Deutschen nicht vorgesehen?)gestellt. Darunter Peter Sloterdijk, Peter Handke, Katharina Hacker, Christoph Hein, Adolf Muschg, Hans-Ulrich Treichel, Durs Grünbein, Michael Krüger, Ulrich Beck, Thomas Meineke u.v.a.m. Auch Marcel Reich-Ranicki wurde von der Bunten befragt und hat den einzig substanziellen Beitrag geliefert, der es verdient, zitiert zu werden. „Kein Wort. Ich äußere mich nicht zu diesem Fall. Sie müssen woanders suchen. Nur ein Idiot wird etwas sagen.“ Hat MRR da geahnt, wen er alles als Idiot bezeichnet? Steht uns ein neuer Literaturskandal ins Haus?
Zwei Dinge sind und bleiben rätselhaft. Was ist die Motivation von Grossner und Barlach? Und weshalb die aufgeregten Reaktionen von Seiten des Verlages?
Und den Herren aus Hamburg sei auch hier wieder ein anderes Betätigungsfeld anempfohlen. Es sieht so aus, als ob nicht nur der FC St.Pauli Hilfe gebrauchen könnte, sondern auch der HSV. Vielleicht ein neuer Torwart und ein bis zwei neue Stürmer. Allerdings ist mir nicht bekannt, ob`s beim HSV auch ein T-Shirt gibt. Aber sicherlich einen lebenslangen Platz in der VIP Lounge.
Die Daily Soap um den Suhrkamp Verlag hat sich in eine Weekly Soap verwandelt. Aus der Tagespresse ist das Thema weitgehend verschwunden, hat dafür Platz gefunden in Magazinen und Zeitschriften. So war im Börsenblatt des Deutschen Buchhandels (48-2006) ein zweiseitiges Portrait des Hamburger Investors Claus Grossner zu lesen. Und, mit Verlaub, nach der Lektüre lässt sich gut verstehen, daß der Verlag dessen Engagement mit rechtlichen Mittel zu verhindern sucht. Grossner firmiert unter „Großforschungs- und Informationsbureau“. (Diesen Begriff unterstreicht meine Rechtschreibprüfung, aber, ich kann ja nichts dafür, Grossner will es so). Diese „Bureau“ beschäftigt sich mit nichts Geringerem als WWW (nein, nicht was Sie jetzt denken). Diese drei „W“ stehen für „Wissen“, „Weltethos“ und „Weltzukunft“. Für diese hehren Ziele reicht ein einfaches „Büro“ sicher nicht aus (In Berlin betreibt Grossner übrigens ein „Office“, in der Meinekestraße. Das ist unweit von Suhrkamps Berliner Repräsentanz. Vielleicht trifft man sich ja mal zufällig auf der Straße). Diesen bescheidenen Ansprüchen ordnet Grossner sogar die eigene Bequemlichkeit unter – er verzichtet auf ein Bett, schläft wahrscheinlich im Sessel (soweit vorhanden) oder im Auto (vorhanden). Na gut, die sechs Stunden Schlaf, die er sich gönnt, kriegt man auch irgendwie rum. Die restlichen achtzehn Stunden widmet er sich, tomatensafttrinkend, seinen Zielen, „sehr schnell, sehr präzise“. Kein Zweifel, der Mann will die Welt retten. Diesem Ziel hat er sein Leben untergeordnet, und dieses Leben hat er in 200 (!) blauen Büchern dokumentiert. Ich freue mich schon auf die Gesamtausgabe im Suhrkamp Verlag.
Da Herr Grossner für die „Bunte“ nicht zu sprechen ist, hat sich dieses Magazin (49 – 2006), das sich normalerweise ja nur dafür interessiert, mit wem Boris Becker in die Besenkammer steigt, auf „Spurensuche“ begeben. Da Ulla Unseld-Berkéwicz ebenfalls nicht für die Bunte zu sprechen war, wurden andere gebeten, bei der Spurensuche zu helfen, was allerdings nicht sehr ergiebig ist. Joachim Unseld, der verstoßene Sohn Siegfried Unselds, Bodo Kirchhoff, ehemaliger Suhrkamp Autor und jetzt in der Frankfurter Verlagsanstalt bei Joachim Unseld unter Vertrag, der Theaterregisseur Jürgen Flimm, der einst mit Ulla Berkéwicz, als sie noch der Schauspielerei nachging, inszeniert hat. Ferner Martin Walser, ebenfalls ehemaliger Suhrkamp Autor, dessen, des Antisemitismus verdächtigter, Roman „Der Tod eines Kritikers“ einst ein mittleres Erdbeben bei Suhrkamp auslöste. Walser wundert sich, daß sich noch keine Suhrkamp Autoren in der Sache geäußert hätten. Nun, dies ist geschehen, vor Erscheinen der Bunte. Mehrere namhafte Autoren und Autorinnen haben sich mittlerweile auf die Seite der Suhrkamp Verlegerin (auch dieses Wort unterstreicht meine Rechtschreibprüfung. Sind Verlegerinnen im Deutschen nicht vorgesehen?)gestellt. Darunter Peter Sloterdijk, Peter Handke, Katharina Hacker, Christoph Hein, Adolf Muschg, Hans-Ulrich Treichel, Durs Grünbein, Michael Krüger, Ulrich Beck, Thomas Meineke u.v.a.m. Auch Marcel Reich-Ranicki wurde von der Bunten befragt und hat den einzig substanziellen Beitrag geliefert, der es verdient, zitiert zu werden. „Kein Wort. Ich äußere mich nicht zu diesem Fall. Sie müssen woanders suchen. Nur ein Idiot wird etwas sagen.“ Hat MRR da geahnt, wen er alles als Idiot bezeichnet? Steht uns ein neuer Literaturskandal ins Haus?
Zwei Dinge sind und bleiben rätselhaft. Was ist die Motivation von Grossner und Barlach? Und weshalb die aufgeregten Reaktionen von Seiten des Verlages?
Und den Herren aus Hamburg sei auch hier wieder ein anderes Betätigungsfeld anempfohlen. Es sieht so aus, als ob nicht nur der FC St.Pauli Hilfe gebrauchen könnte, sondern auch der HSV. Vielleicht ein neuer Torwart und ein bis zwei neue Stürmer. Allerdings ist mir nicht bekannt, ob`s beim HSV auch ein T-Shirt gibt. Aber sicherlich einen lebenslangen Platz in der VIP Lounge.
Geyst - 4. Dez, 23:17